Sollten Sie zu den glücklichen Menschen gehören, für die Geld keine Rolle spielt, ermuntern wir Sie gerne, einen Blick auf das wohl teuerste Netbook aller Zeiten zu werden: Den Sony Vaio X11S1E/B. Eins steht fest: Edel sieht das 11,1-Zoll-Gerät aus. Außerordentlich schlank und elegant. Und die Ausstattung verspricht ebenfalls Luxus pur. Aber ist es seinen hohen Preis von mehr als 1500 Euro auch wirklich wert?

Edeloptik des Sony Vaio X11S1E/B

Wahnsinn, wie schlank ein Notebook sein kann. 1,4 Zentimeter ist das Gehäuse aus Kohlefaser im zugeklappten Zustand dick. Das ist beeindruckend und sieht sehr, sehr stylisch aus. Und damit dürfte die Zielgruppe des Gerätes auch bereits definiert sein: Nutzer, denen die Optik wichtiger ist als die Leistung. Der Baustoff Kohlefaser sorgt dafür, dass das Gerät recht „flexibel“ ist, und das ist wörtlich gemeint. Auch Verwindungen hält es stand. Auf den ersten Blick wirkt es dadurch wenig robust, dieser Eindruck trügt jedoch.

Das Sony Vaio X11S1E/B ist unglaublich leicht. Es bring nur 0,8 Kilogramm auf die Waage. Das glaubt man eigentlich erst, wenn man das Gerät selbst in der Hand hatte.

Leistungsnachweis

Für über 1500 Euro kann man hier etwas Besonderes erwarten. Und bekommt es auch, in Form eines Intel Atom Z540 Prozessors mit 1,86 GHz Leistung, 2 GByte Arbeits- und 64 MByte Grafikspeicher.

Wir sind ehrlich: Für Geschwindigkeitsrekorde werden Sie mit einem Atomprozessor nicht aufstellen können, auch wenn diese Version schneller ist, als der Durchschnittsprozessor, der in den meisten Netbooks verbaut wird. Hier ist wohl das schlanke Design „Schuld“ daran, dass kein leistungsstärker Intel Core 2-Prozessor genutzt wird. Denn dieser erzeugt natürlich auch mehr Hitze, die bei einem so schlanken Gerät für Probleme sorgt.

Die Tastatur ist stabil und verwindungsfrei, allerdings etwas kleiner als ein normales Tastenfeld. Sollten Sie das Zehn-Finger-System benutzen, werden Sie sich zunächst daran gewöhnen müssen.

Sony Vaio X11S1E/B mit flotter Festplatte

Eine 128 Gigabyte große SSD-Flash-Festplatte ist die positivste Überraschung: Sie speichert deutlich schneller als normale Festplatten. Das macht einige Nachteile des Prozessors wieder wett, denn – dank der Festplatte – starten Programme sehr schnell.

Als Betriebssystem sorgt Windows 7 für einen weiteren Temposchub, der Defizite des Prozessors verringert. Auf der Leistung des Atom-Prozessors – der ja besser als die Version die in einem Standard-Netbook verbaut ist – hacken wir übrigens nur herum, weil man für den Preis dieses Gerätes durchaus gleich drei Konkurrenzgeräte mit erheblich höheren Leistungswerten kaufen könnte.

Exquisites Display

Das Display ist vom Feinsten und bietet eine höhere Auflösung als die meisten Netbooks. 1.366 x 768 Pixel, dazu eine gute Ausleuchtung und hervorragender Kontrast sorgen für angenehmes Arbeiten. Auch die Helligkeit ist gut. Hier hat Sony ausgezeichnete Arbeit geleistet.

Sony Vaio X11S1E/B im Praxistest

All das nützt wenig, wenn es an das Abspielen von Filmen geht. HD-Videos? Nein, das wird nichts. Es ruckelt und zuckelt, die Leistung des Sony-Netbooks reicht hier nicht aus. Normale Filme laufen recht gut, „haken“ aber dennoch gelegentlich.

Officeanwendungen und das Surfen im Internet stellen jedoch keinerlei Probleme dar. Nur sollten Sie nicht zu viele Anwendungen gleichzeitig laufen lassen, dann geht die Performance deutlich in den Keller.

Atom-Prozessoren bieten natürlich auch einen Vorteil: Sie sparen Strom. Und das macht sich positiv bemerkbar. Etwa vier Stunden reicht eine Akku-Ladung im Volllastbetrieb. Das reicht für zwei lange Hollywood-Filme am Stück. Klar, es gibt deutlich günstigere Geräte, die noch zwei bis drei Stunden länger durchhalten, dieses sind aber auch nicht halb so flach und leicht wie das Sony Vaio.

300 MBit WLAN, Bluetooth und eine 1-GBit/s-Netzwerkschnittstelle sorgen für gute Konnektivität und schnelles Surfen im Internet.

Gesamturteil

Stylischer, flacher, leichter und eleganter geht’s nicht. Das Sony Vaio X11S1E/B ist mit Abstand das schickste Gerät, dass wir je unter den Fingern hatten. Zudem ist es recht gut ausgestattet (wenn man mal davon absieht, dass es nur zwei USB-Anschlüsse und keine HDMI-Schnittstelle hat). Die SSD-Festplatte ist zwar nicht sonderlich groß, dafür aber rasant schnell. Auch die Mobilität des Gerätes ist gut! Die Gesamtleistung jedoch ist weit weniger herausragend als das Design. So ist das Sony Vaio X11S1E/B kein Elite-Netbook, sondern eher ein Lifestyle-Volltreffer zu einem Preis, der fernab von gut und böse liegt. Wie gesagt: Dafür kriegt man drei bis vier Netbooks, die technisch mehr drauf haben… aber nicht halb so gut aussehen.

Technische Daten Sony Vaio X11S1E/B

  • Bildschirm: 11,1 Zoll, 1366 x 768
  • Prozessor: Intel Atom Z 540, 1,86 GHz
  • Arbeitsspeicher: 2 GByte
  • Festplatte: 128 GByte Solid State Drive
  • Kartenleser (SD, MS, MSPRO), Wireless LAN, Bluetooth, UMTS-Modem, Webcam (0,3 MP)
  • Anschlüsse: VGA, Ethernet, 2 x USB 2.0, Sound, Kopfhörer
  • Akku: 4 Zellen,  4 Stunden
  • Betriebssystem: Windows 7 Home Premium
  • Maße: 27,8 x 1,39 x 18,5 Zentimeter
  • Gewicht: 0,78 kg
  • Herstellerpreis: 1.800 Euro
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