Seit dem Erscheinen des ersten iPads von Apple gewinnen die sogenannten Tablet PCs immer mehr Kunden. Erfunden von Microsoft-Gründer Bill Gates, zur Perfektion gebracht von Apple. Flache Displays, die wie eine Multimedia Platte das Internet, nützliche Apps und Spiele ins heimische Wohnzimmer oder überall da hin bringen, wo man drahtlos ins Internet kommt. Der Suchmaschinengigant Google hält dagegen mit seinem Android-Betriebssystem. Doch was beim Kauf eines Tablet PCs wichtig ist und worauf es ankommt, das sagt die Kaufberatung für Tablet PCs.

Das Apple iPad ist das Maß der Dinge bei Tablet PCs. Foto: Apple

Das Apple iPad ist das Maß der Dinge bei Tablet PCs. Foto: Apple

Die Vorteile des Apple iPad
extrem hoch aufgelöstes Display
leicht & flach
sehr gutes Display

Nachteile

kein flexibel erweiterbarer Speicher
mit UMTS wirds teurer
LTE in Deutschland nicht nutzbar
kein HDMI-Ausgang

Früher war es eine Glaubensfrage, heute ist es eine Frage, die (scheinbar) niemanden mehr interessiert: Welches Betriebssystem ist besser? Google verschenkt zwar sein Betriebssystem Android an die Hersteller, die müssen aber im Gegenzug ihre Hardware an das Betriebssystem anpassen. Das ist auch der Grund dafür, warum es einige Tablets gibt, die noch mit dem „alten“ Android laufen und warum man auf das Update so lange warten muss. Fakt ist aber eins bei den Tablet PCs: Es gibt im Grunde genommen nur wenige Preiskategorien: Die ganz günstigen, die mit Android laufen und zwischen 100 und 200 Euro kosten. Bei allen anderen leistungsfähigen Tablets muss man schon mindestens 300 Euro hinlegen, um etwas vernünftiges an die Hand zu bekommen. Der Grund: Durch die aggressive Preispolitik von Apple kommen die Android-Hersteller nicht hinterher. Das neue iPad bietet den derzeit am höchsten aufgelösten Monitor in der Tablet PC-Klasse mit einer Auflösung von 2048 x 1536 Pixel für 479 Euro. Das alte iPad2 gibt es ab 399 Euro. Eine Preisklasse, in der auch hochperformante Android-Tablets zu Hause sind.

Service von Netbook-Kaufberatung

Soll es doch lieber ein echter Mini-Rechner sein? Mehr in der Kaufberatung Netbook oder Ultrabook
Die von uns vorgestellten Tablet PCs

Der grundsätzliche Unterschied zwischen Apple iPad und Android Tablets

Der grundsätzliche Unterschied zwischen dem Apple und den anderen Tablet PCs ist, dass sich der Konzern aus Cupertino weigert, einen Kartenleser zu installieren. Das heißt: Schon vor dem Kauf muss man sich entscheiden, ob man 16, 32 oder 64 GB Speicher haben möchte. Und muss jeweils 100 Euro drauflegen. Das kann ganz schön happig werden. Und während Android Tablets mit UMTS-Sticks (meistens nur von bestimmten Herstellern) kompatibel sind, kostet das bei Apple extra. Dazu brauchts einen SIM-Kartenleser, der noch einmal 120 Euro extra kostet. Dann gibt es auch noch GPS dazu. Das heißt für den Käufer: Entweder hat er Disziplin und zieht sich die Fotos und Filme permanent vom iPad runter und speichert sie auf seinem Rechner. Oder er muss tief in die Tasche greifen.

Die Android-Tablets – günstig oder teuer?

Bei den Android-Tablets gibt es das Problem der Speichererweiterung nicht. Serienmäßig ist immer ein Kartenleser eingebaut, so dass man einfach eine SD-Karte austauschen muss, wenn der Speicher voll ist oder nicht mehr ausreicht. Bei den günstigen Tablet PCs gibt es noch einige Modelle mit einem resistiven Touchscreen. Sie reagieren nicht auf den elektrischen Widerstand der Fingerkuppen, sondern auf Druck. Dementsprechend mühsam ist die Bedienung. Gut geht es eigentlich nur mit einem Stift. Zweiter Nachteil der günstigen Android Tablets: Die Dual-Core Prozessoren sind in der 100 bis 150 Euro Klasse noch nicht durchgedrungen. Oft ist der Arbeitsspeicher nur 512 MB groß. Die Folgen merkt der Käufer: Das Laden von Internet-Seiten dauert länger als auf dem Smartphone, und selbst wenn der Prozessor auch Flash kann (alle ARM Cortex Modelle), kommen solche Inhalte auf dem Android Tablet ruckelig rüber. Wer ein Speedfreak ist, dem wird das Internet-Surfen mit solch langsamer Hardware keinen Spaß machen. Gut: Wer HD Videos schauen will, kann dies auch auf günstigen Android Tablets machen. Auch viele Spiele können auf günstigen Pads gemacht werden. Damit empfehlen sich die günstigen Android Tablets hauptsächlich für Mediennutzer und Gamer. Inzwischen haben es die Hersteller auch geschafft, Displays mit recht guter Blickwinkelstabilität und Farbigkeit selbst bei einer Auflösung von 800 x 480 Pixeln einzubauen. Allerdings sind einige der günstigen Pads etwas klobig.

Günstige Android Tablets wie das Odys Vision: Gut für Apps, Videos und Medien-Nutzung. Foto: Odys

Günstige Android Tablets wie das Odys Vision: Gut für Apps, Videos und Medien-Nutzung. Foto: Odys

Die Vorteile von günstigen Android Tablets
HD Videos ruckelfrei
viele Spiele möglich
gut für Medien-Abspielen und Anzeigen
geht zum E-Book Lesen

Nachteil
Internet-Surfen geht langsam
Flash ruckelt
teilweise klobig

Die Android Tablets in der höheren Preisklasse

Richtig los geht es hier eigentlich erst so um die 300 Euro. Dann bekommt man im Android Sektor Pads mit einem Dual-Core bis hoch zu einem Quad-Core Prozessor. Der Arbeitsspeicher sollte nicht unter 1 GByte liegen. Die Displays sind in der teuren Preisklasse höher aufgelöst und erreichen auf jeden Fall die HD ready Norm mit mindestens 1280 x 720 Pixel. Teilweise werden aber auch in dieser teuren Klasse Monitore mit schlechter Blickwinkelstabilität verbaut. Das heißt: Neigt man das Display, werden die Farben schlechter. Die meisten Hersteller neigen zu verspiegelten Monitoren. Wenn man Glück hat, sind diese Displays wenigstens mit kratzfestem Gorilla-Glas verkleidet. Trotzdem bleibt der Nachteil: Viele Monitore haben eine geringe Hintergrundbeleuchtung und sind im Freien kaum noch abzulesen. Meistens sind teurere Android Tablets noch mit GPS ausgerüstet. Gut für die, die das Tablet auch zur Navigation nützen wollen. Dafür ist aber eine extra Halterung im Auto notwendig. Die Fotos, die man mit einem Tablet PC machen kann, haben meistens eine Qualität auf Smartphone-Niveau – das ist nicht unbedingt ein Kaufargument. Stellt man den Preis-/Leistungsvergleich an, so sind diese teureren Android Tablets auch fürs schnelle Surfen geeignet, doch oft ist der Preisunterschied zum neuen Apple iPad in der günstigsten Ausführung recht gering.

Teure Android Tablets wie das Samsung Galaxy Tab versprechen schnellen Surf-Spaß. Foto: Samsung

Teure Android Tablets wie das Samsung Galaxy Tab versprechen schnellen Surf-Spaß. Foto: Samsung


Vorteile von teuren Android Tablets

Full HD Videos ruckelfrei
schnelles Internet-Surfen
meistens GPS an Bord (für Navis oder Geoposition bei Fotos)
teilweise flacher als das iPad
gut aufgelöstes Display
Speichererweiterung per SD-Karte

Nachteile
Oft genauso teuer wie Apple

Windows Tablet PCs – eine Alternative?

In der aktuellen Version ist Windows 7 auf PCs optimiert. Dementsprechend suboptimal sind Windows Tablet PCs für den Anwender: Meistens benötigt es doch einen Stift zur Bedienung, dazu macht die Intel-Plattform die Tablet PCs auf Windows Basis teurer und schwerer als Android-Tablets derselben Leistungsklasse. Das wird sich erst ändern, wenn mit Windows 8 das Betriebssystem auch auf der Hardware läuft, die in Android-Tablets verbaut ist. Kleiner Tipp: Das Asus Transformer Prime bietet beispielsweise die Kombination zwischen einem flachen Tablet-PC auf Android-Basis mit einer ansteckbaren Tastatur. Im Ultrabook-Format gibts so den Mix zwischen Tablet und Netbook. Mit passenden Office-Apps dürfte das eine im wahrsten Sinne tragbare Alternative zu so manchem Windows Tablet PC sein. Zumindestens, wenn keine Spezialprogramme oder -Anwendungen wie SAP auf dem Tablet laufen müssen.

Windows Tablet PCs wie das Latitude ST sind für Business-Kunden sinnvoll. Für Endkunden bis zum Erscheinen von Windows 8 zu teuer. Foto: Dell

Windows Tablet PCs wie das Latitude ST sind für Business-Kunden sinnvoll. Für Endkunden bis zum Erscheinen von Windows 8 zu teuer. Foto: Dell

Vorteil von Windows Tablets
Arbeiten mit dem Industrie- und Businessstandard

Nachteile
Teurer als Android Tablets
Teilweise nur mit Stift zu bedienen

Fazit zu Tablet PCs

Wer einen Tablet gerne mit dem Windows-Betriebssystem haben will, sollte auf Windows 8 warten. Derzeit sind die Tablet-PCs des Erfinders einfach zu teuer und nur für Spezialanwendungen – beispielsweise im Lager oder im Krankenhaus – sinnvoll, bei denen es auf die Einbindung ins Spezialprogramm des Unternehmens auf Windows Basis ankommt. Wer vor allem Spielen, Fotos und Videos gucken will, kann schon mit einem Android Tablet von um die 100 bis 150 Euro glücklich werden. Surfspaß gibt es hier aber nicht. Bei den teuren Android-Tablets ist der Preis-/Leistungsabstand zu Apple recht gering, wenn man wenig Fotos oder Filme abspeichern möchte. Diese Geräteklasse mit mindestens Dual-Core Prozessor steht für frustfreies Internet-Surfen. Gut, dass es schon Kombi-Lösungen zwischen Tablet und PC gibt, die sowohl jede Menge Tablet-Spaß, aber mit einem Tastatur-Dock auch so manches Netbook oder Ultrabook schlagen können.

Alleskönner: Das Asus Transformer Prime kreuzt den Tablet-PC mit dem Netbook. Foto: Asus

Alleskönner: Das Asus Transformer Prime kreuzt den Tablet-PC mit dem Netbook. Foto: Asus

Checkliste für den Tablet Kauf

  • Schnelles Surfen und ruckelfreies Flash? Mindestens Dual-Core Prozessor, 1 GB Arbeitsspeicher
  • Spielen, Video-Gucken, Fotos anschauen? günstiges Android-Tablet reicht
  • Wie gut ist der Blickwinkel des Displays?
  • Größe des Displays? 7 – 8 Zoll für Apps, Videos, Fotos – ab 10 Zoll für Multimedia-Feeling
  • Ist der Monitor mit Gorilla-Glas vor Kratzern geschützt?
  • Brauche ich GPS oder UMTS? Kompatibilität mit Dongles prüfen
  • Akkulaufzeit?
  • Resistiver oder kapazitatives Display? Resistiv nur für Windows zu empfehlen
Werbung

Kommentare sind geschlossen.